2. Mögliche Ursachen
3. Verhaltensmaßnahmen und einfache Hausmittel
Viele werdende Mütter leiden insbesondere in der zweiten Schwangerschaftshälfte unter schmerzhaften Muskelkrämpfen. Diese treten häufig nachts und hauptsächlich in den Beinen bzw. den Unterschenkeln auf. Manchmal aber auch in den Füßen oder im Gesäß.
Die genauen Ursachen für das häufige Auftreten von Muskelkrämpfen in der Schwangerschaft sind nicht eindeutig geklärt. Man geht davon aus, dass mehrere Faktoren das Auftreten von Muskelkrämpfen begünstigen.
In den meisten Fällen liegt ein Mangel an Mineralstoffen vor. Mineralstoffe sind lebenswichtige Nährstoffe, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Sie müssen über die Nahrung zugeführt werden.
Hierzu gehören unter anderem Magnesium, Kalzium, Natrium und Kalium.
Mineralstoffe sind für viele Vorgänge in den Körperzellen unerlässlich. Sie tragen zur Regulierung der Nerven- und Muskelfunktion bei, zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushalts und sind wichtig für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. Häufig führt ein Mangel an Magnesium zu Muskelkrämpfen.
Da werdende Mütter stärker schwitzen und in der Regel einen vermehrten Harndrang haben, verlieren sie vermehrt Flüssigkeit und folglich Mineralien. Zudem kommt, dass für das Wachstum des ungeborenen Kindes ein erhöhter Bedarf an Mineralstoffen in der Schwangerschaft besteht. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt die tägliche Einnahme von 310 mg Magnesium.
Ebenfalls kann eine Überbelastung der Beinmuskulatur durch die stetige Gewichtszunahme und durch langes Stehen mit folglicher unzureichender Durchblutung Krämpfe auslösen.
Verschiedene Maßnahmen können angewendet werden, um eine Muskelkrampf zu lösen:
Die schnellste und effektivste Methode gegen Wadenkrämpfe ist die Dehnung.
Dafür streckt man im Sitzen das entsprechende Bein aus, zieht die Zehen kraftvoll zu sich heran bzw. die Ferse von sich weg.
Wenn man gerade unterwegs ist und keine Möglichkeit hat sich Hinzusetzen, kann man sich in Schrittstellung gegen eine Wand abstützen, das vordere Bein beugen und die Ferse des hinteren Beins Richtung Boden bringen, bis man ein leichtes Ziehen in der hinteren Wade verspürt.
Auch eine Selbstmassage des entsprechenden Bereichs kann helfen die Muskulatur wieder zu lockern.
Um Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft vorzubeugen sind spezielle Yogaübungen besonders wirkungsvoll.
Es ist auch auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr zu achten.
Als besonders magnesiumhaltige Lebensmittel gelten Samen, wie z.B. Leinsamen oder Chiasamen, Vollkornprodukte, Nüsse, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Obst, insbesondere Bananen und grüne Gemüsesorten. Wenn der Bedarf an Magnesium über die Ernährung nicht gedeckt werden kann, können zusätzlich spezielle Magnesiumpräparate eingenommen werden.
Hierbei ist darauf zu achten, dass diese bei Überdosierung Durchfälle verursachen können. Die Dosis sollte dann entsprechend reduziert werden.
Die meisten Frauenärzte empfehlen ab der 37. SSW Magnesiumpräparaten abzusetzen, da diese die Wehentätigkeit hemmen können.
Regelmäßige moderate Bewegung und Wechselduschen mit kaltem und warmen Wasser helfen die Durchblutung anzuregen.