3. Trimenon

Das dritte Trimenon reicht von der 28. bis zur 40. Schwangerschaftswoche beziehungsweise bis zur Geburt. Je nachdem, wann dein Kind geboren wird, verkürzt oder verlängert sich das letzte Trimenon. 

Jeder nimmt die Zeit vor der Geburt ganz unterschiedlich war. Während manche sich fragen, wie schnell die Zeit vom positiven Testergebnis bis jetzt vergangen ist, sind manche sehr ungeduldig und können es kaum erwarten ihr Kind endlich in den Armen zu halten. 

Im letzten Schwangerschaftsabschnitt reift dein Kind vollständig heran. Mit Vollendung der 37. SSW gilt es nun nicht mehr als Frühgeburt. Die Körperproportionen ähneln mittlerweile denen eines Neugeborenen. Trotzdem ist jeder weitere Tag in deinem Bauch wichtig und wertvoll für dein Kind. 

Für die werdende Mutter gilt das letzte Drittel als das beschwerlichste. Durch den Bauch, die Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen gestalten sich alle Bewegungen und der Alltag mühsamer. Typische Schwangerschaftsbeschwerden, von denen du möglicherweise im 2. Trimenon weitestgehend verschont wurdest, kehren zurück. 

Kurzatmigkeit, die vielen noch aus dem 1. Trimenon bekannt ist, macht dir nun wieder mehr zu schaffen. Die Gebärmutter, die ursprünglich einmal so groß wie eine Birne war, reicht mittlerweile bis unter den Rippenbogen. Dadurch kann sich die Lunge natürlich nicht mehr so schön entfalten. 

Logischerweise wird mit dem Größenwachstum der Gebärmutter auch dein Kind immer schwerer. Dadurch, dass es zum Ende der Schwangerschaft hin tiefer tritt, wird die Belastung für deinen Beckenboden immer größer. Kein Wunder, dass du jetzt häufiger die Toilette aufsuchen musst. Du findest in diesem Programm zahlreiche Übungen und ganze Sequenzen, die du bei Blasenschwäche praktizieren kannst. Wir zeigen dir, wie du den Beckenboden gezielt ansteuern und trainieren kannst. Zusätzlich solltest du jetzt auch mit einer täglichen Dammmassage beginnen. Deine Hebamme kann dir bestimmt ein paar Tricks zeigen, wie du den Damm schön massierst. 

Weitere häufige Schwangerschaftsbeschwerden sind Schlafstörungen, Müdigkeit, Sodbrennen und Wassereinlagerungen. Leider lassen sich alle diese Beschwerden nicht verhindern. Wir haben für dich zu jedem Beschwerdebild Sequenzen erstellt, die du jetzt am besten täglich machen solltest. Gönne dir aber trotzdem viel Ruhe. 

Je näher der Geburtstermin rückt, desto mehr Unsicherheit tritt auf. Vor allem, wenn das alles für dich noch Neuland ist und ihr euer erstes Kind erwartet. Jedes Ziehen oder Stechen oder Festwerden der Bauchdecke wird als Geburtswehe fehlinterpretiert. Dabei handelt es sich in der Regel um Vorwehen oder Übungswehen. Bei Übungswehen wird die gesamte Bauchdecke fest. Sie können bereits ab der 25. SSW auftreten und gehen dann später in die Vorwehen über. Falls sie jedoch über eine Minute anhalten, solltest du möglichst einen Arzt aufsuchen. 

Vorwehen sind unregelmäßige Kontraktionen, die unterschiedlich schmerzhaft sein können. Sie werden auch als Senkwehen bezeichnet, da durch sie das Kind in das Becken eintritt. Sie dienen der Vorbereitung auf die Geburt. Da die Vorwehen noch sehr unkoordiniert und unregelmäßig auftreten, besteht kein Grund zur Sorge, dass das Kind gleich unten rausfällt. Wenn du dir allerdings unsicher bist, kannst du die zeitlichen Abstände zwischen den Wehen messen oder deine Hebamme anrufen und um Rat bitten.

Ab der 36. SSW haben es sich die meisten Kinder in ihrer endgültigen Position bequem gemacht. Die meisten liegen mit dem Kopf nach unten. Man bezeichnet diese Ausrichtung als Schädellage. 

Wichtig ist auch die Stellung des Kindes. Man bestimmt die Lage des kindlichen Rückens. Bei einer 1. Schädellage liegt der Rücken auf deiner linken Seite.  Die Kinder, die sich mit den Füßen oder dem Steiß nach unten positioniert haben, liegen in Beckenendlage. Diese Ausrichtung kommt in etwa 3-5% aller Schwangerschaften vor. 

Bei Beckenendlage ist eine vaginale Geburt grundsätzlich möglich. Dabei sollte allerdings unbedingt ein erfahrener Geburtshelfer vor Ort sein. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine äußere Wendung durchzuführen. Diese kann man ab der 37. SSW durchführen. Dabei wird versucht das Kind über Druck von außen in Schädellage zu bewegen. Da dieses Verfahren einige Komplikationen mit sich bringt, ist eine ausführliche Aufklärung über alle Risiken durch den Geburtshelfer nötig. Ein Score kann zur Entscheidungsfindung beitragen. Spezielle Yogaübungen wie die Schulterbrücke oder Handstand können auch dabei helfen, dass sich das Kind richtig herumdreht. Einige Hebammen haben auch ihre besonderen Mittelchen. Mit einer Taschenlampe oder Klingel kann man das Kind in die gewünschte Lage locken. 

Bei einer Querlage ist ein Kaiserschnitt indiziert. 

Mit der 35. SSW gilt die kindliche Lungenreife als vollständig abgeschlossen. 

Um die 36. bzw. 37. SSW herum, tritt der Kopf langsam ins kleine Becken ein. Die Atmung wird dadurch etwas erleichtert. 

Auch im 3. Trimenon gibt es eine Screeninguntersuchung. Diese findet irgendwann zwischen der 29. und 32. SSW statt. Es wird ein großer Ultraschall gemacht, um zu schauen, ob sich dein Kind zeitgerecht entwickelt. Wird hierbei ein verzögertes oder verstärktes Wachstum festgestellt, so können weitere engmaschige Kontrollen erforderlich sein. Manchmal ist eine Überweisung in eine Klinik nötig.

Zur Schwangerenvorsorge gehören jetzt auch regelmäßige CTG-Kontrollen. Mit dem CTG, das für Kardiotokogramm steht, werden die kindlichen Herztöne, die Uteruskontraktionen und deine Herzfrequenz aufgezeichnet. Ein CTG wird immer mindestens 30 Minuten geschrieben. Wenn du also in den letzten Wochen vor der Geburt zum Frauenarzt gehst, mache es dir dort so richtig gemütlich und nimm‘ dir am besten ein Buch mit. Es empfiehlt sich vor jedem Termin immer gut zu frühstücken und ausreichend zu trinken. Manche Geräte können darüber hinaus noch die Kindsbewegungen ermitteln und deinen Blutdruck messen. 

Die Aufregung wird jetzt immer größer. Angst vor der Geburt, Angst vor den Schmerzen und Angst vor der Ungewissheit, wann es endlich los geht. Das ist alles vollkommen normal. Versuch‘ dich aber bitte nicht verrückt zu machen. 

Wenn sich der Schleimpfropf löst, der den Muttermund verschließt, ist das schon einmal ein gutes Zeichen, dass es nicht mehr so lange dauert. Manchmal geht dies auch mit einer leichten Zeichnungsblutung einher.

Wenn die Wehen dann wirklich in regelmäßigen Abständen,  ca. alle 3-5 Minuten auftreten oder deine Fruchtblase platzt, ist es endlich so weit. 

Hoffentlich hast du deine Kliniktasche oder deinen Koffer bis dahin schon gepackt. Und dann, nichts wie los in die Klinik. 

Deine Schwangerschaft neigt sich langsam dem Ende. Du kannst richtig stolz auf dich sein, dass du das alles so gut geschafft hast. Wir hoffen, dass du durch Yoga und dieses Programm deine Schwangerschaft in toller Erinnerung behälst, und wir dich mit ausreichend Informationen und den vielfältigsten Yogasequenzen gut durch deine Schwangerschaft begleitet haben.

Dein Körper hat wirklich wahre Wunder vollbracht. Aber das Abenteuer ist noch nicht vorbei. Bald setzt die Reise ins Ungewisse fort. Vertraue auf dich selbst. Du wirst auch dies sehr gut meistern und an deinen Aufgaben wachsen und eine tolle Mama werden.

Der Tag der Geburt ist das einzige Blind-Date, bei dem du sicher sein kannst, die Liebe deines Lebens kennenzulernen.

Mutterherzen